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  • AutorenbildJuliane Spitta

Angst schwächt das Immunsystem - stärken wir es!

Aktualisiert: 23. März 2020



Unser Immunsystem ist eine faszinierende Angelegenheit. Es funktioniert autonom und für unsere Augen unsichtbar pausenlos im Hintergrund. Grob gesagt entscheidet es in Bruchteilen von Millisekunden darüber, welche Substanzen, Zellen, Viren oder Bakterien dazugehören oder verträglich sind und welche nicht. Es unterscheidet zwischen Freund und Feind. Feinde müssen zunächst korrekt identifiziert und im Anschluss zielgenau eliminiert werden. Unsere Körper sind für diese Herausforderungen wirklich phantastisch ausgerichtet. Jedoch können wir ihnen die Arbeit erschweren oder erleichtern - und zwar nicht alleine durch Ernährung und Sport, sondern zusätzlich auch über die Psyche.

Wie und wodurch das geschieht, möchte ich Ihnen hier in groben Zügen vermitteln. Für mich ist es das Spannendste überhaupt: das komplexe Zusammenspiel von Körper und Bewusstsein zu verstehen... all das ist sehr komplex, aber ich werde von Zeit zu Zeit, hier ein paar inspirierende Grundlagen erklären und nach und nach in dem Blog posten.

Einzelheiten dazu, wie das Immunsystem funktioniert findet man überall im Netz. Schwieriger zu finden sind verständliche Informationen zum Zusammenspiel von Immunsystem und Psyche. Körper und Psyche bilden zeitlebens ein untrennbar verwobenes System! Um ein Gefühl zu spüren oder einen Gedanken zu denken, brauchet es sowohl elektrische Impulse als auch chemische Substanzen, die wir in Bruchteilen von Sekunden bilden. Das Ergebnis dieses Zusammenspiels bildet dann unser Gesamtempfinden. Diese chemischen Substanzen sind im Wesentlichen Neurotransmitter und Hormone.

Ein Beispiel welches Sie sicher schon erlebt haben: Sie machen fröhlich Ihre eigenen Sachen - dann kommt ein alarmierender Anruf und in Nullkommanix sind sie nicht mehr fröhlich, sondern entsetzt. Die Herzfrequenz ist erhöht, der Atem geht schneller und flacher, der Mund wird trocken, die allgemeine Anspannung wächst, das Immunsystem fährt runter... Bilder tauchen auf, Gedanken rasen, Impulse folgen: ich muss SOFORT was tun!! Was kann ich nur tun???!!! Fieberhaft werden Lösungen gesucht. Und je stärker die Anspannung in Angst übergeht, desto beschränkter wird die Lösungsauswahl. Einfach, weil das Gehirn unter Angst nicht kreativ denken kann. Und wenn die Angst sich weiter steigert, ist das Denken ganz blockiert. Doch was bedeutet das: nicht kreativ denken können? Nach der Definition des Hirnforschers Gerald Hüther ist Kreativität Problemlösungskompetenz und genau das, wofür wir ein Gehirn haben. Da jede Situation neu ist, erfordert sie auch neue Lösungen. In vielen Versuchen konnte nachgewiesen werden, dass kein menschliches Wesen, auch kein Tier, unter Stress eine neue und angemessene Lösung finden kann. Stattdessen greift es auf altbekannte Lösungen aus der Vergangenheit zurück,die irgendwann einmal in einer anderen bedrohlichen Situation geholfen haben. Die aktuelle Situation wird dabei in ihrer speziellen Fragestellung nicht mehr wahrgenommen. Und damit ist die scheinbare Lösung oft verfehlt - selbst wenn das nicht bemerkt wird. Und das ist immer dann der Fall, wenn wir durch Angst in den ÜBERLEBENSMODUS kommen.

Wir haben schon gelernt: Stress wirkt sich hemmend auf das Immunsystem aus. Und ganz besonders ist das bei chronischem Stress der Fall: je länger der Stress andauert, desto umfassender wird das Immunsystem belastet. Man könnte fast meinen, der Körper könne sich unter zu viel Stress nicht mehr wehren. Als wäre er vor lauter Überlebenskampf verwirrt.

Nun gibt es Dinge, die wir nicht ändern können - so wie aktuell die Coronakrise, der wir alle ausgesetzt sind. Sie ist für viele Menschen mit vielen Stressoren verbunden, welche die Angst vor einer Infektion mit dem Covid19 Erreger weit übersteigen: Geldsorgen, Existenzängste und mehr. All das ist real und muss dennoch akzeptiert werden.

Wir können aber diese Zeit nutzen, um Neues zu lernen und um aufzuräumen. Äußerlich und innerlich. Vielleicht tauchen nun alte Geschichten und Traumata auf und lassen sich nicht mehr wegdrängen - dann könnte jetzt die Zeit gekommen sein, ihnen achtsam und mitfühlend zu begegnen, sie neu zu integrieren und schließlich zu entlassen. Wir alle haben haufenweise davon. Man könnte sich jetzt auch Zeit nehmen für die ganz großen Fragen, die in allen Ängsten auch enthalten sind. Fragen wie: Wer bin ich? Wo komme ich her, wozu bin ich hier und wo gehe ich hin? Wie stehe ich zu Vergänglichkeit und Tod? Worum geht es überhaupt? Es gibt auch wunderbare, inspirierende Bücher und Filme dazu. Und es gibt jetzt vielleicht auch Zeit für solch wunderbare Tätigkeiten wie malen, musizieren, schreiben, meditieren...


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